Sudetengespräch der Münchener B! Sudetia

Am Dienstag, den 26.04.2022, sprach Prof. Dr. Samerski im Zuge der jedes Semester stattfindenden Sudetengespäche auf dem Haus der Münchener B! Sudetia zu dem Verhältnis von Tschechen und (Sudeten-)Deutschen. Prof. Stefan Samerski ist Berliner Theologe , Kirchenhistoriker und Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften.

Schwerpunkt seines Referats war die Einstellung der Tschechen, insbesondere in den böhmischen Ländern, gegenüber der Habsburgermonarchie und den dortigen Deutschen im 19. bis ins frühe 20 Jahrhundert. Dabei setzte er sich kritisch mit dem Bild der im tschechischen Bildungsbürgertum abgelehnten, teilweise verhassten Donaumonarchie auseinander und zeigte auf, dass damals gängige Thesen unvollständig sind, da z. B. die böhmischen Gebiete durchaus durch die Besuche der dortigen Kurbäder durch den Adel, Großbürgertum oder Künstlern profitierten. Der Ausbau der Infrastruktur, besonders des Eisenbahnnetzes, des Bildungssystems und der große Markt der Donaumonarchie förderten stark das böhmische Wirtschaftswachstum und verbesserten die Lebensbedingungen, was die Mehrheit der damaligen Bevölkerung auch anerkannte.

Im Anschluss an sein Referat gab es eine lebendige Diskussionsrunde mit dem Kenner der Geschichte der böhmischen Länder, die in zwangloser Runde fortgesetzt wurde.